weiter ging es so.

Am Wochenende nach Johns Schul-Ausraster bemerkten wir eine Verletzung, der Kinderarzt überwies uns mit dem Verdacht auf Leistenbruch in die Rettungsstelle, dort wurde aber Entwarnung gegeben: nur ein tiefes Hämatom. [Kleiner Nebenschauplatz Versicherungshürdenlauf: Da die Verletzung aus der Schule kommt, zahlt nicht unsere Krankenversicherung, sondern die Unfallversicherung der Einrichtung, und dafür brauchen wir einen Bericht etc.]

~

Dienstag dann wieder Schule, doch danach war John wiederum so aufgedreht, dass er erst um Mitternacht einschlief und am Mittwochmorgen nicht für den Schulbus aufstehen konnte. Der Nachteil an einer 60 km entfernten Schule ist ja, dass man John nicht einfach eine Stunde später hinbringen kann. Wenn er morgens den Bus verpasst, bleibt er den ganzen Tag Zuhause.

~

Eine neue Lösung gefunden: nach Problemen beim Geldabholen mit John haben wir am Gendarmenmarkt am Eingang zu einem touristischen Andenkengeschäft einen Sparkassenautomaten entdeckt, der direkt gegenüber von den Behindertenparkplätzen vor dem Konzerthaus liegt. Wenn einer von uns alleine mit John Geld holen muss, kann man dort hervorragend parken, John im Auto sitzen lassen und ihn dabei vom Geldautomaten aus die ganze Zeit im Auge behalten. So haben wir über die ganze Stadt und das Umland verteilt unsere Spezialorte (der perfekte Lidl für uns ist zum Beispiel in Eichwalde, da sind die Behindertenparkplätze nie von anderen Autos besetzt und die Kassiererinnen supernett).

~

Gute Doku aus der WDR-Reihe „Menschen hautnah“: Haus Bucken (9 Teile à 5 Minuten). Die Bewohner schließt man doch sofort ins Herz, oder? Ich würde gerne mit John und Scott in so einem Haus leben, aber ich kenne kein Projekt, bei dem die Eltern auch mit dort leben.

~

Interessant: Kunst ohne Grenzen – Atelier Goldstein. Kunst von geistig Behinderten.

~

Daneben aber auch: mehr Theater! Letzten Sonntag habe ich im Radialsystem Die Stunde da wir zu viel voneinander wussten von Nico and the Navigators gesehen. Daran fand ich besonders die weitgehende Sprachlosigkeit sehr interessant. Heute Abend Das Kohlhaas-Prinzip im Gorki.

drama panorama.

Übrigens: das Forum für Theaterübersetzer „Drama Panorama“ lädt am 26. Juni ins Ballhaus Ost (Pappelallee 15) ein: „Sprachspiele, Redewendungen, Kalauer und Reime – Ambivalente Beziehungen zwischen Klang und Sinn einer Theaterübersetzung.“

Drama Panorama ist ein Projekt für Übersetzer, Autoren, Theaterschaffende und Wissenschaftler aus aller Welt. Gäste sind dieses Mal Sprachkünstlerin Dorota Masłowska, der Star der jungen polnischen Literatur- und Theaterszene, sowie ihr preisgekrönter deutscher Übersetzer Olaf Kühl. In einer Podiumsdiskussion werden sie ihre Zusammenarbeit vorstellen. Desweiteren gibt es neue Texte von Masłowska zu hören. Die Podiumsdiskussion moderiert die tschechische Theaterwissenschaftlerin und Übersetzerin Barbora Schnelle.

Am Nachmittag findet von 16 – 18 Uhr ein Drama-Panorama-Café statt, ein runder Tisch für Übersetzer und Theatermacher. Gast dort ist Henning Bochert, Autor und Übersetzer aus dem Englischen. Er wird anhand seiner Übersetzungen konkrete Beispiele zu Wortspielen geben. Eintritt für Nachmittags- und Abendveranstaltung frei. Um Anmeldung wird gebeten unter info@drama-panorama.com.

Im Laufe des Jahres finden drei Veranstaltungen und Workshops zum Thema internationales Theater und Übersetzung internationaler Theaterstücke statt.  Ziel ist es, ein Netzwerk für Theaterübersetzer, Autoren, Regisseure, Dramaturgen, Theaterschaffende aus aller Welt zu bilden, um den internationalen Theateraustausch zu unterstützen. Für das Jahr 2010 plant Drama Panormama eine Zusammenarbeit mit dem Festival für zeitgenössische amerikanische Dramatik „Voices of change“,  sowie weitere Projekte mit Theatern und Organisationen aus Osteuropa.

Scroll to top