joan didion über obama.

„For the first time in the memory of most of us a major political party was moving in the direction of nominating a demonstrably superior candidate—a genuinely literate man in a culture that does not prize literacy, an actually cosmopolitan man in an arena that deems tolerance of the world suspect by definition. A civil man. A politically adroit man. Enthusiasm was high. Participation was up. Yet something troubled. What troubled had nothing to do with the candidate himself. It had to do instead with the reaction he evoked. […] Irony was now out. Naiveté, translated into ‚hope,‘ was now in. Innocence, even when it looked like ignorance, was now prized. Partisanship could now be appropriately expressed by consumerism. I couldn’t count the number of snapshots I got e-mailed showing people’s babies dressed in Obama gear.“ [#]

dawdlr.

Wofür das Internet unter anderem erfunden wurde: für schöne Mischungen von online und offline.

„In case you missed it, dawdlr has creaked into action. This is Russell’s version of slow Twitter. „What are you doing, you know more generally?“ updated twice a year. It’s one of the things the internet was invented for – a lovely mix of online and offline.“ [#]

urban loneliness.

„In American lore, the small town is the archetypal community, a state of grace from which city dwellers have fallen (thus capitulating to all sorts of political ills like, say, socialism). Even among die-hard New Yorkers, those who could hardly imagine a life anywhere else, you’ll find people who secretly harbor nostalgia for the small village they’ve never known. Yet the picture of cities—and New York in particular—that has been emerging from the work of social scientists is that the people living in them are actually less lonely. Rather than driving people apart, large population centers pull them together, and as a rule tend to possess greater community virtues than smaller ones. This, even though cities are consistently, overwhelmingly, places where people are more likely to live on their own.“ [#]

filme & soundtracks.

Von manchen Filmen bleibt mehr als alles andere die Musik hängen, wie etwa beim Soundtrack von „Garden State“, der eine Weile folgerichtig in jedem Café zu hören war, das man betrat. Es reichte, den Film ein einziges Mal gesehen zu haben: danach versetzte einen das Hören der Musik sofort zurück in die Stimmung des Films, aber Stimmung und Musik verselbständigten sich vom Film. Jetzt „Once“, ein Film, bei dem die besondere Verbindung von Film und Musik natürlich ein weniger unerwartetes Phänomen darstellt, weil es immerhin sowieso schon ein Musikfilm ist. Den Film fand ich sehr schön und die Musik so unglaublich passend, besonders berührend den Song, den Glen Hansard am Anfang alleine in die leere Grafton Street schreit. Aber nachdem ich den Soundtrack ein paar Mal gehört hatte, war irgendwie ein bisschen die Luft raus: bei „Once“ ist es wichtig, die Personen bei der Musik auch zu sehen, am besten wahrscheinlich sogar, die Musik gemeinsam mit ihnen live zu erleben (das Konzert von „The Frames“ diesen Monat in Berlin soll ja sehr toll gewesen sein; sehen kann man ein komplettes Konzert von 2006 hier bei Fabchannel). Nun bin ich mal gespannt, wie es mir beim Soundtrack zu „Laurel Canyon“ ergeht: verselbständigt sich die Musik, geht sie überhaupt ohne den Film?

[Eigentlich muss man natürlich alle Bands live erleben, schon klar, aber schaffen müsste man das mal, mit Job und Kind und allem. Im Weltempfänger läuft gerade Leonhard Cohen, was das sehnsüchtige Erinnern der sogenannten Jugend, der Vor-Kind-Zeiten wahrscheinlich unverhältnismäßig beflügelt und verklärt. Aber nächstes Mal bin ich bei den Frames dabei, und überhaupt, schonmal ein guter Vorsatz für 2009: mehr Konzerte, wieder.]

gerader rauch, verschlungene wege, gemischtes doppel.

Ein Veranstaltungshinweis: am 3. Dezember packen die Übersetzer mal wieder aus, und zwar in der Kulturbrauerei ab 20 Uhr. Bettina Abarbanell und Robin Detje übersetzen Denis Johnsons „A Tree of Smoke.“ Es moderiert der Literatur- und Musikkritiker Tobias Rapp (taz, Spex, Groove).

„Was Sie erwartet: Ein Buch über den Vietnam-Krieg und seinen langen Nachhall. Eine Geschichte, erzählt aus wechselnden Perspektiven: Zu Wort kommen Geheimagenten, amerikanische und vietnamesische Soldaten, eine fromme Krankenschwester. Ein Autor, dessen Sätze „rollen wie Billardkugeln, sich drehen und driften und dann, oft nach dem letzten Komma, ins Loch fallen“ (Jim Lewis). Eine Übersetzung, die dem groben Militärjargon der Figuren ebenso zu folgen vermag wie ihren religiösen Ekstasen, und bei der zwei Stimmen zu einem Stil zusammenfinden.“ [#]

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