aca saxony.

Schon wieder habe ich leider die re:publica verpasst. Als kleine Entschädigung waren die beiden Reisegruppen, mit denen ich in der Zeit arbeitete, im Ritz-Carlton untergebracht, so dass ich in den Genuss kam, feudal am Potsdamer Platz zu wohnen.

Im Hotel war immer etwas los: zuerst NATO-Außenministertreffen, das Hotel voll von Polizei, in Uniform und in Zivil, dann Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises mit lauter Prominenten im Hotel, dann eine pompöse arabische Hochzeit im Ballsaal, am Wochenende sogar recht viele Familien mit Kindern, für die es in der Lobby tatsächlich ein Kids Check-In und goldene Kindermöbel an einem großen Mensch-ärger-Dich-nicht-Spiel gibt. So wachsen einige Kinder also auf.

Je nach Reiserichtung ist Berlin nur Auftakt bzw. Abschluss der Reise, deren Hauptteil auf einem Flusskreuzfahrtschiff stattfindet, die Elbe rauf und runter von und nach Prag. Dieses Mal gab es zum Glück kein Hochwasser wie letzten Herbst, als das Schiff nicht mehr unter den Brücken durchpasste und alle Pläne umgeworfen und spontan ersetzt werden mussten, dieses Mal lief alles verhältnismäßig glatt.

Meinen Vortrag über die Geschichte der Berliner Mauer musste ich dieses Mal einmal während der Fahrt zwischen dem Berliner Anleger in Tegel und Potsdam halten, während das Schiff also an der Pfaueninsel vorbeifuhr und passenderweise unter der Glienicker Brücke hindurch. Danach hatte ich bei bestem Wetter noch ein bisschen Zeit auf dem Sonnendeck, bevor wir Potsdam erreichten und ich zurück nach Berlin fuhr.

Schön wars wieder.

wie ideen entstehen.

„People often credit their ideas to individual ‚Eureka!‘ moments. But Steven Johnson shows how history tells a different story. His fascinating tour takes us from the ‚liquid networks‘ of London’s coffee houses to Charles Darwin’s long, slow hunch to today’s high-velocity web.“ [#]

Was mich daran erinnert, dass ich auch schon lange auf das Buch meiner früheren Bürokollegin Kristina Vaillant hinweisen wollte: Ideen, täglich.

lebensformen.

Shitstorms und Trolle sind keine Exklusiverscheinungen des Internets, im Kungerkiez werden kontroverse Debatten mit deutlichem Shitstorm- und Trollanteil direkt auf der Straße geführt:

Statement: Gentrifizierung als Ausdruck überholter patriarchaler Historie.

Kommentar: „Welche Fotze Denkt Sich Sowas Aus!!“

Um Differenzierung bemühter Kommentar zum Kommentar: „Nein! Ich frag mich eher, was mir das sagen soll. Was ist das für ein Elend, wenn ich und mein Partner [unlesbar, weil kaputt gerissen] wohnen [unlesbar] dagegen? Voll daneben!“

Die trollige Qittung für den Kommentar zum Kommentar: der darüber gekritzelte Schriftzug: „HEUL DOCH“

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Halbwegs passend zur eher fruchtlos scheinenden Famulus-Posterdebatte der Hinweis auf eine wohl fruchtbarere Auseinandersetzung mit veränderten Lebensformen: ich bin schon gespannt auf das bald erscheinende Buch von Christina Bylow, einer ehemaligen Kollegin aus der textetage, Familienstand alleinerziehend. Plädoyer für eine starke Lebensform.

inside david foster wallace’s private self-help library.

„The new Me Generation of the aughts is like a steroids version of the innocent ’70s one, which really amounted to little more than plain hedonism. There wasn’t as much guilt and self-recrimination in those days. Today this focus on ‚Me‘ is something more like an obsession with our faults, a sick perfectionism, coupled with an insatiable need for attention; the idea of the ’star‘ as something we want to be.“ [#]

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