osterferien [kurze nachlese].

„I wanted to make it clear to her that you can write about anything that happens to you, that it’s a natural response to experience.“ [#]
(David Shields, Life is short; art is shorter. Auch mit einem schönen Rant gegen Jonathan Franzen)
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„Walking is the ultimate mobile app.“ [#]
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In diesem Sinne: viele Wanderungen in den Osterferien.
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„Every living thing is, from the cosmic perspective, incredibly lucky simply to be alive.“ [#]
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Joel Robinson: The joy of reading [#]
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„What vintage nurse uniforms have to do with Darwin’s studies of animal emotions and Chinese war propaganda.“ [#]

the internet has been amazing for book talk.

„The Internet has been amazing for book talk. There is more of it, and at a higher quality, than perhaps at any other moment, certainly in my lifetime. Dinosaurs love to lament the lost space in newspaper book reviews; a few years ago, the National Book Critics Circle fought, what seemed to me, a self-serving campaign to save the book review, by which a handful of people really wanted to save their right to sell the same lame 450-word book report to a handful of regional dailies. You didn’t have to bother reading the book to write many of those reviews, and as a one-time daily books editor myself, who once assigned reviews to some of those active in this debate, it was clear that many critics did not. Now we have the Rumpus and the Awl and the Millions and the Morning News and Maud Newton and Bookslut and the Nervous Breakdown and Full-Stop and the Los Angeles Review of Books and HTMLgiant and you get the idea. Professional freelancers didn’t save the book review – the battle was won by the Internet and people who love reading. The culture is richer for it. Twitter’s a useful tool for keeping track of the idea explosion.“ [#]

den gedanken weiterdenken, man soll das dürfen. [mash-up des zeit-magazins vom 15.03.2012].

Wolken, Melodiefetzen, geometrische Formen,
Im Körper eines Mannes.
Gemeinsam den Berg hoch,
Alleine zurück nach Hause.

Entzückendes Spielzeug, trostlose Steinlawinen:
Die Gesetze der Schönheit.
Das reaktionäre Kleidungsstück,
Gekidnappt,
Ohne den Taxameter einzuschalten,
Ohne Begleitschutz ins schwarze Lager,
Konsterniert und hilflos.

Dass alles im Leben einen Haken hat,
Leidvolle Erfahrung?
Am Arsch vorbei.
Winter, 2010.

Aus der Drei- in die Zweidimensionalität,
Weltfragment.
Präzise hinschauen, vordringen,
Feineinstellung des Blicks,
Und der Handführung.

Hingabe, Intensität, Geduld,
Meditative Geduld,
Glätte und Schwere,
Schweben im Raum,
Einsame Schatten, heller in der Dämmerung,
Abgelöst von der Person,
Ein feines Hellgrau,
Durchscheinend,
Hauchdünn übereinander gelegt,
Kalkig bröckelige Bruchstellen,
Zertrümmert.
Verzweiflung, nahe.

Bilder, die mir sanft zureden,
Aus der Schwebe ins Auge,
Sehr kurze und meist verstreute Zeit.

Die behutsame Übersetzung:
Ästhetischer Prozess von Übertragung
Und Gegenübertragung,
Eine zarte Schattierung,
Eine Höhung,
Eine gewollte Unschärfe,
Unsere Wertschätzung.

Die formlose Riesenkunst unserer Tage:
Wüstes, Übergroßes, Brutales, Verletzendes.
Hochspekulatives Denken.

Von den Menschen fehlt – jede Spur.
Der Tisch, an dem er arbeitet,
Selbstgenügsames Gerät.
Im Ausgeschiedenen, das Aus- und Einstülpen,
Bis zur Selbstverleugnung,
Schicht für Schicht, im Rhythmus des Wachstums.

Die Lebensläufe,
Gehobener Dienst,
Normen verinnerlicht,
Lebensformen, an niedrige Betriebstemperaturen adaptiert,
Blutlungen-, Fieber- und Hungermoos,
Genügsam, unbeirrbar.

Privat und individuell:
Das ist ein Privileg.
Das Begehren, eine öffentliche Angelegenheit,
Projektion, Wunsch, Vorstellung.

Ins Öffentliche sprechen:
Nur so aus der öffentlichen Vereinnahmung,
Verzerrung oder Missachtung,
Das Individuelle wieder herauslösen können.
Sich mit Erfolg dagegen sträuben,
Klassifiziert zu werden.

Doch dieses Unbehagen hat nichts mit Scham zu tun.
Es lähmt mich nicht,
weil ich es nicht zulasse.
Frieden: in der Natur,
Notfalls mit kuriosen Methoden.

Das Leben mit Kindern oder ohne?
Aus den Kinderzimmern vertrieben,
Als Gäste wahrgenommen.

Nach der Pleite mit der Geige:
Formen des Liebens.
Lebendig, dynamisch, wandelbar,
Rollwiderstandsoptimiert,
Warm gestellt ruhen lassen,
Die Kräfte zu sparen.
Ein unverhofftes Geschenk.

Die Stimmung des Blattes zeugt vom Vergehen,
Käme ihr diese Verwegenheit in den Sinn?
Mir ist es gleich.
Ich war immer allein, je mehr ich unter Menschen kam.

Natürlich habe ich einen Traum,
Dafür lebe ich gern.

Symbol der Unterdrückung,
Nur mit Mühe und Schmerzen.
Die geheimen Fotos im Safe,
Während man Gemüse zutraut,
Die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Ungreifbare Ansprüche.

Ein Organismus, der sich entwickelt.
Der sich nimmt, was er braucht.
Die harte Schale der Weichtiere.
An der Spitze:
Konsequenzen,
Vorherbestimmt.

Ein lässiger Flaneur im unwegsamen Gelände,
Die Unauffälligkeit ist sein Luxus.
Manchem Gesicht stünde das nicht schlecht.

Ein Club, in dem man heiraten kann.
Sind Bauern die neuen Friseure?
Eine Generationenfrage.
Diese Lebewesen lassen sich Zeit.

Den Gedanken weiterdenken,
Man soll das dürfen,
Sich Sachen nehmen und weiterdenken,
Eine Metapher? Nein, ein Rezept.

WAAGERECHT: Die Menge macht den Künstler,
Im Fluss des Würfelfalls.

mama be good.

Wie schön:

„Disability opened doors for me and my son because it opened my mind.  I saw choices where I’d seen none before.  That other path, that typical path, was set in stone: best schools, best extracurricular, best arts program, best courses, best grades, best university, best job. I couldn’t see that all these „bests“ were my anxiety, my trying to control the chaos of life, the ways I was narrowing the experiences life can offer because I was too afraid. Disability made me stop and say, Why am I so afraid?  Life’s chaos will happen, no matter how tight we think our grip is, no matter how much we try to control our lives and our children’s, no matter how much we scrub our bathroom floors. Disability showed me I had two choices: I could learn to be comfortable with the chaos.  Or I could lead a life of anxiety.  I realized how disabled I had been in my life by my fear.  That’s disability.  That’s not the kind of life I want for my child.

And that’s when I saw all the choices.  That education didn’t mean school.  That learning didn’t mean listening passively to a teacher.  That play is more important than tying shoes.  That an emotional foundation, not skill sets, was the first priority for children.  That tickling a child’s foot for fun is fundamentally different from moving a child’s foot for therapy – and that children can feel the difference in their brains. My job as a parent is the same as any other parent’s, non-disabled or disabled child.  My job is to love, comfort, nurture, soothe, play, and talk.  My job is to feed my child’s curiosity by exposing him to the world, people, music, machines, animals, nature.  My job is to allow him to try things so he can find something he loves to do. My job is to allow him to feel, to really feel how wonderful he is just the way he is right now and that he doesn’t need to be fixed.“ [#]

morgen kann warten.

Ich habe oben neben dem Weblog ein neues Register zugefügt, das Morgen kann warten heißt. Das ist der Arbeitstitel meines Buchprojektes. Was bisher in etwa geschah: ich habe jahrelang viel über Autismus gelesen, wissenschaftlich und belletristisch, online und offline, habe Bücher in der Amerika-Gedenk-Bibliothek und Stabi ausgeliehen, Regalmeter an Büchern gekauft, die in den Bibliotheken nicht zu finden waren, habe mehrere Aktenordner mit Kopien angefüllt und ein ausuferndes Netz an RSS-Feeds und Bookmarks angehäuft, dann schrieb ich etwa 200 Seiten Text über Autismus als Metapher, Autismus als Epidemie, Autismus als Emanzipationsbewegung, zusammenzufassend gesagt in gewisser Weise über Autismus als Zeichen unserer Zeit.

Mit Hilfe von Angela fand ich eine Agentur, der das Projekt gefiel. Wir boten verschiedenen Verlagen ein Exposé an, das Feedback war: die Zielgruppe sei klein und da ich weder prominent sei, noch eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet, ließe sich das nicht genügend verkaufen. Ein Verlag fand das Exposé gut, sagte aber, ich sei eben „nur eine Mutter“ und nicht Gert Scobel. Ich ließ das Ganze über ein Jahr lang ratlos ruhen und dachte dann, wenn ich es neben diesen abstrakten Themen auch persönlich erzähle, könnte ich vielleicht die Kritik „nur eine Mutter“ aushebeln und umgekehrt daraus meine Stärke zu machen versuchen, immerhin lebe ich jeden Tag mit dem Autismus meines Kindes und habe darüber einiges zu erzählen. Andererseits wiederum sind viele Dinge, wie beispielsweise unsere schwierige Schulsuche und die politischen Probleme der Schulhelferkürzungen, die uns so viel Zeit und Energie gekostet haben, für Außenstehende wohl ziemlich langweilig.

Also nun die Idee, es an unseren Reisen entlang zu schreiben. Ich finde, das ist in Bezug auf Autismus gerade deshalb eine gute Perspektive, als so ein reisender Autist von vorneherein Klischees sprengt. Ich habe mir überlegt, dass ich den Text, an dem ich arbeite, nach und nach einfügen werde, bisher stehen im neuen Register PDFs mit dem Exposé, dem Inhaltsverzeichnis und der Einleitung. Ich arbeite gerade an den ersten drei Kapiteln, die dann hoffentlich bald folgen. Ich bin nicht Gert Scobel, aber ich habe mein Weblog, und zumindest als e-book kann ich es vielleicht am Ende einfach selbst veröffentlichen. Also, wer Lust hat, kann die PDFs lesen und mitverfolgen.

(Zu Ehren von Isas Verein zur Rettung des Anderthalb kommt das Wort anderthalb gleich im ersten Satz der Einleitung vor.)

the paradox in parenting.

Mason Jennings: Which Way Your Heart Will Go [#]

Drauf gestoßen über ziemlich witzige zehn Minuten (je weiter es kommt, desto lustiger wird es): „Julia Sweeney shares a story about discussing the birds and bees (and frogs) with her eight-year-old daughter.“ [#]

(Die ganze Show als Audio ist auch interessant, Zahnen um drei Uhr morgens, ach ja.)

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