tddl 2009 [zwischen-impressionen].

Nur 3 von 14 Autoren haben eine Homepage. 11 müssen aus Dornröschenschlaf geweckt werden

Nur 3 von 14 Autoren scheinen ohne andere Nebentätigkeit zu schreiben: Langenegger, Sander, Weiss

Fast die Hälfte, genau gesagt 6 von 14 sind Journalisten: Bönt, Born, Krampitz, Preisendörfer, Schäfer, Winkler (potentiell negativ, weil die literarische Qualität unter zu journalistischem Schreiben leiden könnte, potentiell vorteilhaft, weil wahrscheinlich nicht zu verquast, und oft können Journalisten gut Dialoge schreiben)

(1 Installationskünstlerin: Neudecker, 1 Arzt: Petersen, 1 Gitarrenlehrer: Ruch, 1 Religionslehrerin: Satanik, 1 Lektorin: Stift)

Es gibt dieses Jahr gleich vier neue Jurymitglieder auf einmal: Meike Feßmann, Karin Fleischanderl, Paul Jandl und Hildegard E. Keller, sowie eine neue Moderatorin: Clarissa Stadler. Man wird sich erstmal an Burkhard Spinnen, Alain Claude Sulzer und Ijoma Mangold halten müssen, um da reinzufinden. Nichts gegen all die Neuen, aber Bachmann ohne Ursula März, Klaus Nüchtern und Daniela Strigl? Wenigstens macht H.P. Maya immer noch das Bühnenbild.

Aussichtsreiche Kandidaten, nach bisher Gelesenem:
Karsten Krampitz
Bruno Preisendörfer
Ralf Bönt (Wiederholungstäter)
Jens Petersen

Favorit für den Publikumspreis: Karsten Krampitz

Die neue Moderatorin Clarissa Stadler sagt auf der Website des Bewerbs: „Das Wettlesen ist keine Literatur-Castingshow, sondern ein seriöser Wettbewerb“, hat aber gerade zuvor hervorgehoben, dass „so viele Fernsehzuschauer daran teilhaben können.“ Keine Frage, der Bewerb ist ein seriöser Wettbewerb, und man möchte das auch gerne ausschließlich so sehen, aber ich frage mich, ob man sich damit nicht selbst etwas vormacht. Ist der Bewerb nicht dennoch auch Germany’s next top writer, eine Show, mit all den Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt? Man muss sich nur mal den Preiskampf des Theatertreffens 2009 ansehen. Fernsehen kann man nicht oder nur bedingt an den Gesetzmäßigkeiten des Mediums vorbei machen, die Ansteckung erfolgt gewollt wie ungewollt, das kann man in Medientheorien von Adorno über Benjamin bis McLuhan nachschlagen, und die hatten da schon Recht.
[Das Internet, das ist natürlich eine andere Sache.]

1 thought on “tddl 2009 [zwischen-impressionen].

  1. Antworten

    […] < href=“http://gedankentraeger.de/?p=937″>Bei Moni. Und nochmal. Bachmannpreis Wettleser und das Internet. Jetzt habe ich leider keinen Weg gefunden im vorigen […]

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