elias canetti.

„Jedes Leben ist lächerlich, das man gut genug kennt. Wenn man es noch besser kennt, ist es ernst und furchtbar“, schreibt Elias Canetti in ‚Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice.‘

Ebenfalls in ‚Das Gewissen der Worte‘, dem Band, in dem sich das Kapitel über Kafka findet, gibt es den Text ‚Dialog mit dem grausamen Partner. Über Aufzeichnungen, Merkbücher und Tagebücher.‘ Über die Tagebücher der Nähe schreibt Canetti: „Diese liebt man, weil es kaum eine Seite gibt, auf der sich nicht etwas findet, das einen persönlich betrifft. Es mag einem zumute sein, als habe man dies oder jenes selbst schon irgendwo aufgeschrieben. […] Dieser Prozess einer intimen Begegnung ist schon darum aufregend, weil sich gleich neben dem ‚Eigenen‘ etwas anderes findet, das man nie so gedacht oder aufgeschrieben haben könnte. Es ist das Schauspiel zweier Geister, die sich durchdringen: an einigen Punkten berühren sie sich, an anderen bilden sich Hohlräume zwischen ihnen, die auf keine Weise aufzufüllen wären. Das Gleichartige wie das Verschiedene findet sich so nah beisammen, dass es zum Denken zwingt.“

1 thought on “elias canetti.

  1. Antworten
    Literatur Nobelpreis - 7. September 2009

    1981: Elias Canetti (1905 – 1994)…

    Der gebürtige Bulgare Elias Canetti galt als einer der wenigen großen Schriftsteller, die es schafften ihre philosophischen Denkansätze in literarische Elemente einzubetten, eine Fähigkeit, für die er später für seine…

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