mentality & reality.

Schiphol kommt etymologisch von Schiffshölle, mittlerweile ist es natürlich die Flugzeughölle, aber letztlich finden wir alle Reisenden unserer Gruppe. Nach der Donau letzten September hatte ich mich schon danach gesehnt, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein.
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Blaulichtfahrt durch Amsterdam, ins Onze Lieve Vrouwe Gasthuis. Am Ende ist alles gut, aber das Schiff hat in der Zwischenzeit ohne uns abgelegt, Taxifahrer Paul fährt mit uns durch Amsterdam, auf der Suche nach einer Apotheke, die zu fortgeschrittener Stunde noch geöffnet ist, und danach dem Schiff hinterher, es ist mittlerweile schon dunkel, wir telefonieren hin und her mit dem Schiff, wir müssen irgendwo eine Stelle finden, an der es kurz am Ufer anlegen kann, um uns an Bord zu nehmen, irgendwo, wo wir mit dem Taxi direkt ans Ufer können und wo der Wasserpegel nicht zu tief unter uns liegt, zudem muss genug Platz für das lange Schiff sein, eine abenteuerliche Fahrt durch die dunkle, flache Landschaft, der Taxifahrer spielt Jazz, zuerst Radio, dann Matt Dusk von seinem iPhone, wir überholen das Schiff und finden vor einer Schleuse eine kleine Anlegestelle, das Schiff fährt fast an uns vorbei, der Taxifahrer und ich stehen draußen auf dem Deich und winken, gerade noch rechtzeitig sehen sie uns, legen an und wir kommen wieder an Bord.
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Anleger Nijmegen, Busfahrt zur Floriade. Am nächsten Tag nach Den Haag, wo das Mauritshuis gerade renoviert wird und die Werke an diesem Tag zum ersten Mal stattdessen im Gemeentemuseum zu sehen sind, das um 11:00 Uhr öffnet, wir haben einen speziellen Besuch um 10:00 Uhr arrangiert bekommen, also das Privileg, als Einzige in dieser Ausstellung zu sein, anstatt wie sonst zwischen Massen herumgedrückt zu werden. In seltsamer Stille sehen wir das Mädchen mit dem Perlenohrring und vor allem auch die Ansicht von Delft. Stadtrundfahrt durch Den Haag im Regen, Occupy Den Haag besteht übrigens aus etwa vier Zelten. Delft dann auch total verregnet, kalt und windig. In Berlin soll angeblich Sommer sein. Auf der Toilette der Porzellanmanufaktur steht auf den Fliesen neben dem Waschbecken: „All these tiles can be purchased in our shop.“
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Veere, endlich Sonnenschein, die Leute haben Freizeit und ich fotografiere Schafe.
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„You think this is a bald head? This is the solar panel for my sex machine.“
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In Brügge blauer Himmel und Sonnenschein. Die Leute haben Freizeit, wir gehen zu Dominique Persoone. The Chocolate Line is craftsmanship and rock’n roll. Das Schiff ist während unseres Ausflugs weitergefahren nach Antwerpen, wo wir abends an Bord gehen.
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Am nächsten Morgen Blaulichtfahrt durch Antwerpen, Sint-Vincentius. Später dann Farewell Dinner, nachts klingelt der Wecker um drei Uhr, um vier Uhr geht es ab nach Brüssel mit dem ersten Transfer zum Flughafen, ein Bus nach dem anderen kommt vom Schiff, ein Abflug nach dem anderen, später sitze ich stundenlang mit den beiden verunfallten Reisenden, jeweils im Rollstuhl, in der Business Class Lounge. Als sie sicher im Flugzeug sitzen, erreiche ich gerade noch rechtzeitig mein Gate für den Rückflug nach Berlin.
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End of a trip with lots of yeoman’s duty.
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