Most people see disability as this huge, life-altering, scary, tragic, horrible, unremittingly unpleasant, thing. And so they imagine that’s how most disabled people see it. Some of us do. But most of us — even many people with shortened lifespans — see it as an inconvenience at worst. We may or may not do things to make our bodies function in more typical manners, but most of us do not spend all our time engaging in pointless exercises in self-pity. The fact that some people expect that we do (and that all our other thoughts on disability are just a defense against feeling sorry for ourselves) says more about the people who say that (and their conception about what it’s like) than it does about us.

[Das ist auch der Grund, warum es mich so nervt, dass wir ständig in den Protest gehen müssen. Ich interessiere mich eigentlich für andere Dinge und möchte mich nicht nonstop mit dem Thema Behinderung auseinandersetzen: John ist Autist und das ist okay, Punkt. Wenn die Beschulung endlich mal verlässlich und gut wäre, dann könnte ich endlich wieder die Zeit mit John einfach genießen und ansonsten arbeiten, lesen, Musik hören, Leute treffen und all die Dinge tun, zu denen ich nun nicht komme. Ich, die Bright-Eyes Fanin, habe noch nicht einmal Conor Oberst’s neues Album gehört, das muss man sich mal vorstellen.]

Gerade erst habe ich festgestellt, dass Twoday plötzlich Werbung auf die Weblogs setzt, wenn man über Google hierher kommt. Das finde ich völlig inakzeptabel und werde hier schnellstmöglich verschwinden. Entweder nun also doch ganz, oder zu WordPress. Mehr dazu baldmöglichst.

Gestern Abend saß ich um kurz nach zehn in der U-Bahn auf dem Weg zurück ins Hotel meiner Reisegruppe, da hörte ich, wie ein Mann im schicken Anzug einer Frau etwas über Schulen und Wohneinrichtungen für geistig Behinderte erzählte. Er sagte etwas davon, dass da nun alles umstrukturiert werde. Die Träger würden sich natürlich wehren (er schmunzelte süffisant), aber ganz im Ernst wäre doch jedem klar, wie einfach die Arbeit dort wäre. Diese Kinder lernten ja nur, wie man Kartoffeln kocht, und dann ginge es um Fragen wie: ob dieser oder jene Junge lernen kann, Kartoffeln zu kochen, und womöglich gar um die Frage, ob er es überhaupt will. Dabei schmunzelte er die ganze Zeit und machte sich offensichtlich lustig. Ich hatte seit morgens sieben Uhr gearbeitet und war völlig groggy, aber ich wusste, wenn ich nichts sage, kann ich vor Ärger die ganze Nacht nicht schlafen. Also bin ich bei derselben Haltestelle ausgestiegen wie er und die Frau, und habe ihn betont nett angesprochen. Da er ein paar Mal von der SPD gesprochen hatte, fragte ich ihn, ob er zufällig bei der SPD arbeite. Er sagte überrascht: „Nein, bei der Kostenstelle im Jugendamt. Warum?“ Ich habe dann angefangen zu erklären, dass er sich die Arbeit mit geistig Behinderten vielleicht einmal tatsächlich ansehen sollte, denn er habe offensichtlich ein völlig falsches Bild. Er hatte aber natürlich keine Lust, mit mir zu sprechen, und hat mich total abblitzen lassen. Er behandelte mich dann mit einer halb mitleidigen, halb spöttischen Herabgelassenheit, die richtig zum Kotzen war. Zurückgenommen hat er natürlich nichts, und abschließend meinte er, es wäre überhaupt nicht seine Aufgabe, sich diese Schulen und Einrichtungen selbst anzusehen, er arbeite schließlich in der Kostenstelle. Ein aalglatter Typ, und fest von sich überzeugt.

Der Senat hat seine Planungen wieder aufgenommen, die Schulhelfer über das Jugendamt statt über die Schulverwaltung abzuwickeln. Ich weiß nicht, was auf uns zukommt, wenn wir diesem Mann und seinen Kollegen zugeteilt werden. Mir schwant immer Böseres, und unser Protest muss weitergehen.

Seit langem war ich nicht mehr so begeistert von der Entdeckung eines neuen Weblogs: „Courthouse Confessions.“ Steven Hirsch sammelt Fotos und Statements von Menschen, die aus New Yorker Gerichtsgebäuden kommen.

(Vielleicht, vielleicht ist die Leidenschaft ja doch noch wieder zu erwecken.)

eight candles.

Es war 1:39 Uhr nachts Chicagoer Zeit, also 8:39 Uhr morgens in Deutschland. Es war das Jahr 2000, überall. Das Kind mit den zwei Pässen wird acht Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

Elisabeth von Thadden fragte kürzlich in der ZEIT: „Wer könnte heute noch sagen, dass auch ein behindertes Kind ein Geschenk ist, wenn man das Geschenk doch zu Beginn der Schwangerschaft faktisch ablehnen konnte und das Kind also einer Entscheidung entspringt?“ Es gibt sehr, sehr viele Behinderungen, die sich pränatal überhaupt nicht diagnostizieren lassen. Insofern ist das Argument schon von Beginn an hinfällig. Aber nehmen wir ruhig einmal an, man könnte alle Behinderungen pränatal feststellen: dann wird die Argumentation sogar noch schmerzhafter. Niemand würde wohl Eltern absprechen wollen, dass sie ein gesundes Kind als Geschenk empfinden. Warum also sollte ein behindertes Kind nicht mehr als Geschenk wahrgenommen werden dürfen? Ist ein Geschenk nur ein Geschenk, wenn es bestimmte Bedingungen erfüllt? Und wer bestimmt diese Bedingungen? Oder aber: wie definiert sie Geschenk? Ist ein Geschenk nur ein Geschenk, wenn ich nicht die Möglichkeit hatte, es abzulehnen? Geschenke zeichnen sich doch unter anderem auch gerade dadurch aus, dass man sie annimmt – ihrem Wesen liegt doch eine bewusste Entscheidung zugrunde. Zurück zum konkreten Beispiel: sollte ein Kind kein Geschenk sein, nur weil man sich für das Kind bewusst entschieden hat, dann dürfte kein einziges Kind mehr als Geschenk empfunden werden. Argh. Natürlich ist John ein Geschenk, und jetzt bekommt er erstmal selber eines zum Geburtstag.

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