killing time.

Die kaputte Schranktür in der Küche neu befestigt (ein Opfer des beliebten Spiels Türenschlagen). Einen Haken außen an der Schlafzimmertür, wo auch der Schreibtisch steht, angebracht, damit wichtige Dokumente, beispielsweise für das Finanzamt, nicht mehr dem ebenfalls beliebten Spiel Blätterzerfetzen zum Opfer fallen. Das Auto gewaschen, gesaugt und geputzt (war das seit Monaten nötig). Endlich die neue Sonnenblende am Beifahrersitz angebracht, die seit ewigen Zeiten in einem Karton unter dem Schreibtisch stand (die alte Sonnenblende ein weiteres Opfer von Johns Kraft). Die Fahrräder geölt und beim einen Fahrrad endlich die kaputte Gangschaltung repariert (jedes Mal die Kastanienallee rauf dran gedacht und es fünf Minuten später wieder verdrängt). Das Kinderbücher-Regal wieder anmontiert, das John in seinem Zimmer aus der Wand gerissen hatte (hochgeklettert, draufgesetzt). Staub geputzt. K. endlich die versprochenen CD’s gebrannt, eingetütet und zum Briefkasten gebracht. Bücher zur Stadtbibliothek zurückgebracht. DVD zur Filmgalerie 451 zurückgebracht. Um den Lietzensee gelaufen (da war ich seit elf Jahren nicht mehr). Ein neues Bügelbrett gekauft (das alte hatte John so effektiv umgeworfen, dass es auseinanderfiel). Wieder Zuhause eine Ladung Wäsche eingesteckt. Eine Kartoffel-Zucchini-Pfanne gekocht. Langsam fällt mir nichts mehr ein, denn die beiden fehlenden Fensterscheiben in der Küchentür lassen sich jetzt nicht mehr in Angriff nehmen, dafür müsste ich nochmal zu (wie wo was weiß) Obi. Das alles also, um die Zeit bis 20:45 Uhr rumzukriegen: würde Deutschland häufiger entscheidende Spiele austragen, mein Leben wäre dermaßen in Ordnung. Sollte es ins Viertelfinale gehen, werden zuerst endlich neue Scheiben in die Küchentür eingesetzt, und dann fange ich an Brot zu backen. Jetzt ziehe ich John erstmal sein Trikot an.

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